Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
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Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Erinnerung an den Ensign Grant Stuart Kennedy von den 1st Royal Scots Regiment in Waterloo und an den Sergeant Francis Quicke.
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe interessieren mich besonders Einzelschicksale in Zeiten der Großen Geschichte der Napoleonischen Kriege.
Als ich 1995 einen Schottland Urlaub machte sah ich mir das Museum in Edinburgh Castel an. Dort gibt es lebensgroße Figuren, die Szenen aus verschiedenen Epochen zeigt.
Hier ein Bild, welches ich damals aufgenommen habe. Der Tote Fähnrich Grant Stuart Kennedy, mit der Königsfahne in der Hand, auf dem Rücken von Sergeant Francis Quicke.
Was war passiert? Der Fähnrich Kennedy wurde beim Angriff von d‘ Erlon erst am Arm verwundet, aber er trug die Kings Color weiter, das mit 15 (!!!) Jahren! Leider traf ihn kurz darauf eine tötliche Kugel. Zu gleicher Zeit zog sich das Regiment etwas zurück, wegen des frz Druckes. Dem Sergeant Quicke fiel auf, das Kennedy gefallen war. Die Franzosen hätten nun die Kings Color erbeuten können. Er rannte zur Leiche von Kennedy um ihm die Fahne abzunehmen. Der arme Junge jedoch hatte die Fahnenstange im Todeskampf so mit seiner Hand umkämpft, das der Sergeant diese nicht aus der Hand nehmen konnte. Er wollte erst die Hand abschlagen, das aber verbot ihm die innere Achtung vor dem tapferen Jungen. Er lud sich also den Toten mit der Fahne auf den Rücken und brachte beide zum Regiment zurück. Nach Augenzeugen war der frz Bataillonskommandeur davon so beeindruckt, das er das Feuern stoppen ließ.
Das ist die dramatische Szene des Bildes. Leider wurde der Sergeant später in der Schlacht durch Herzschuss auch getötet. Insgesamt fielen bei Waterloo 4 Träger der Kings Color und der letzte von ihnen wurde durch einen Splitter in der Schulter verwundet.
Mich hat diese Figurengruppe sehr bewegt.
Anbei noch ein prima Link zu Augenzeugen Berichten nur dieses Regimentes von Teilnehmern der Schacht von Waterloo.
https://www.google.de/search?q=1st+Roya ... ent=safari
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe interessieren mich besonders Einzelschicksale in Zeiten der Großen Geschichte der Napoleonischen Kriege.
Als ich 1995 einen Schottland Urlaub machte sah ich mir das Museum in Edinburgh Castel an. Dort gibt es lebensgroße Figuren, die Szenen aus verschiedenen Epochen zeigt.
Hier ein Bild, welches ich damals aufgenommen habe. Der Tote Fähnrich Grant Stuart Kennedy, mit der Königsfahne in der Hand, auf dem Rücken von Sergeant Francis Quicke.
Was war passiert? Der Fähnrich Kennedy wurde beim Angriff von d‘ Erlon erst am Arm verwundet, aber er trug die Kings Color weiter, das mit 15 (!!!) Jahren! Leider traf ihn kurz darauf eine tötliche Kugel. Zu gleicher Zeit zog sich das Regiment etwas zurück, wegen des frz Druckes. Dem Sergeant Quicke fiel auf, das Kennedy gefallen war. Die Franzosen hätten nun die Kings Color erbeuten können. Er rannte zur Leiche von Kennedy um ihm die Fahne abzunehmen. Der arme Junge jedoch hatte die Fahnenstange im Todeskampf so mit seiner Hand umkämpft, das der Sergeant diese nicht aus der Hand nehmen konnte. Er wollte erst die Hand abschlagen, das aber verbot ihm die innere Achtung vor dem tapferen Jungen. Er lud sich also den Toten mit der Fahne auf den Rücken und brachte beide zum Regiment zurück. Nach Augenzeugen war der frz Bataillonskommandeur davon so beeindruckt, das er das Feuern stoppen ließ.
Das ist die dramatische Szene des Bildes. Leider wurde der Sergeant später in der Schlacht durch Herzschuss auch getötet. Insgesamt fielen bei Waterloo 4 Träger der Kings Color und der letzte von ihnen wurde durch einen Splitter in der Schulter verwundet.
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- André
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Eine sehr bewegende Geschichte! So sieht man das auch die Engländer Ihre Regimenter liebten. Für viele waren diese ja eine Art Ersatzfamillie. Ich glaube auch das es da weniger um Ideelle Werte, wie z. B auf französischer Seite ging.Tiziateur hat geschrieben: ↑Fr Apr 10, 2020 9:25 am Erinnerung an den Ensign Grant Stuart Kennedy von den 1st Royal Scots Regiment in Waterloo und an den Sergeant Francis Quicke.
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe interessieren mich besonders Einzelschicksale in Zeiten der Großen Geschichte der Napoleonischen Kriege.
Als ich 1995 einen Schottland Urlaub machte sah ich mir das Museum in Edinburgh Castel an. Dort gibt es lebensgroße Figuren, die Szenen aus verschiedenen Epochen zeigt.
Hier ein Bild, welches ich damals aufgenommen habe. Der Tote Fähnrich Grant Stuart Kennedy, mit der Königsfahne in der Hand, auf dem Rücken von Sergeant Francis Quicke.
Was war passiert? Der Fähnrich Kennedy wurde beim Angriff von d‘ Erlon erst am Arm verwundet, aber er trug die Kings Color weiter, das mit 15 (!!!) Jahren! Leider traf ihn kurz darauf eine tötliche Kugel. Zu gleicher Zeit zog sich das Regiment etwas zurück, wegen des frz Druckes. Dem Sergeant Quicke fiel auf, das Kennedy gefallen war. Die Franzosen hätten nun die Kings Color erbeuten können. Er rannte zur Leiche von Kennedy um ihm die Fahne abzunehmen. Der arme Junge jedoch hatte die Fahnenstange im Todeskampf so mit seiner Hand umkämpft, das der Sergeant diese nicht aus der Hand nehmen konnte. Er wollte erst die Hand abschlagen, das aber verbot ihm die innere Achtung vor dem tapferen Jungen. Er lud sich also den Toten mit der Fahne auf den Rücken und brachte beide zum Regiment zurück. Nach Augenzeugen war der frz Bataillonskommandeur davon so beeindruckt, das er das Feuern stoppen ließ.
Das ist die dramatische Szene des Bildes. Leider wurde der Sergeant später in der Schlacht durch Herzschuss auch getötet. Insgesamt fielen bei Waterloo 4 Träger der Kings Color und der letzte von ihnen wurde durch einen Splitter in der Schulter verwundet.
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Es ist an sich, egal welcher Nation, eine Schicksalsgemeinschaft die durch schreckliche Zeiten geht. Das schweißt natürlich zusammen. Oftmals sprechen Veteranen ja auch von einer Familie.
Der Mensch sucht immer ein „Heimgefüge“ um eine Art Normalität auch in unnormalen Zeiten zu haben.
Daher entsteht automatisch diese Verbundenheit. Im Kreise seiner Kameraden sind immer die Stärken und Schwächen des anderen bekannt.
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Absolut richtig. Grauenhaft diese Kriege....
Leider lernt die Menschheit nicht dazu!!!
Viele hatten auch nicht mehr, als Ihre Regimenter.
Vielen Dank für diesen bewegenden Beitrag.
Leider lernt die Menschheit nicht dazu!!!
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Das ist eine sehr bewegende Geschichte, die ich bis jetzt noch nicht kannte. Danke für die Vorstellung!Tiziateur hat geschrieben: ↑Fr Apr 10, 2020 9:25 am Erinnerung an den Ensign Grant Stuart Kennedy von den 1st Royal Scots Regiment in Waterloo und an den Sergeant Francis Quicke.
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe interessieren mich besonders Einzelschicksale in Zeiten der Großen Geschichte der Napoleonischen Kriege.
Als ich 1995 einen Schottland Urlaub machte sah ich mir das Museum in Edinburgh Castel an. Dort gibt es lebensgroße Figuren, die Szenen aus verschiedenen Epochen zeigt.
Hier ein Bild, welches ich damals aufgenommen habe. Der Tote Fähnrich Grant Stuart Kennedy, mit der Königsfahne in der Hand, auf dem Rücken von Sergeant Francis Quicke.
Was war passiert? Der Fähnrich Kennedy wurde beim Angriff von d‘ Erlon erst am Arm verwundet, aber er trug die Kings Color weiter, das mit 15 (!!!) Jahren! Leider traf ihn kurz darauf eine tötliche Kugel. Zu gleicher Zeit zog sich das Regiment etwas zurück, wegen des frz Druckes. Dem Sergeant Quicke fiel auf, das Kennedy gefallen war. Die Franzosen hätten nun die Kings Color erbeuten können. Er rannte zur Leiche von Kennedy um ihm die Fahne abzunehmen. Der arme Junge jedoch hatte die Fahnenstange im Todeskampf so mit seiner Hand umkämpft, das der Sergeant diese nicht aus der Hand nehmen konnte. Er wollte erst die Hand abschlagen, das aber verbot ihm die innere Achtung vor dem tapferen Jungen. Er lud sich also den Toten mit der Fahne auf den Rücken und brachte beide zum Regiment zurück. Nach Augenzeugen war der frz Bataillonskommandeur davon so beeindruckt, das er das Feuern stoppen ließ.
Das ist die dramatische Szene des Bildes. Leider wurde der Sergeant später in der Schlacht durch Herzschuss auch getötet. Insgesamt fielen bei Waterloo 4 Träger der Kings Color und der letzte von ihnen wurde durch einen Splitter in der Schulter verwundet.
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Sehe ich genauso. Die Geschichten der kleinen Männer sind die, die als erstes in der Erinnerung verblassen und aus der Geschichtsschreibung verschwinden. Auch dafür sind wir angetreten, mit unserem Hobby und schlussendlich auch diesem Forum. Damit der kleine Mann nicht vergessen wird.
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Re: Fähnrich Grant Stuart Kennedy bei Waterloo
Was für eine Geschichte, was für ein Held, sehr berührend. Mit 15 Jahren, das ist so traurig und die Verlierer sind immer die einfachen Soldaten.Tiziateur hat geschrieben: ↑Fr Apr 10, 2020 9:25 am Erinnerung an den Ensign Grant Stuart Kennedy von den 1st Royal Scots Regiment in Waterloo und an den Sergeant Francis Quicke.
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe interessieren mich besonders Einzelschicksale in Zeiten der Großen Geschichte der Napoleonischen Kriege.
Als ich 1995 einen Schottland Urlaub machte sah ich mir das Museum in Edinburgh Castel an. Dort gibt es lebensgroße Figuren, die Szenen aus verschiedenen Epochen zeigt.
Hier ein Bild, welches ich damals aufgenommen habe. Der Tote Fähnrich Grant Stuart Kennedy, mit der Königsfahne in der Hand, auf dem Rücken von Sergeant Francis Quicke.
Was war passiert? Der Fähnrich Kennedy wurde beim Angriff von d‘ Erlon erst am Arm verwundet, aber er trug die Kings Color weiter, das mit 15 (!!!) Jahren! Leider traf ihn kurz darauf eine tötliche Kugel. Zu gleicher Zeit zog sich das Regiment etwas zurück, wegen des frz Druckes. Dem Sergeant Quicke fiel auf, das Kennedy gefallen war. Die Franzosen hätten nun die Kings Color erbeuten können. Er rannte zur Leiche von Kennedy um ihm die Fahne abzunehmen. Der arme Junge jedoch hatte die Fahnenstange im Todeskampf so mit seiner Hand umkämpft, das der Sergeant diese nicht aus der Hand nehmen konnte. Er wollte erst die Hand abschlagen, das aber verbot ihm die innere Achtung vor dem tapferen Jungen. Er lud sich also den Toten mit der Fahne auf den Rücken und brachte beide zum Regiment zurück. Nach Augenzeugen war der frz Bataillonskommandeur davon so beeindruckt, das er das Feuern stoppen ließ.
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