Medusenartiges Köpfchen

Moderator: Pêcheur

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FranzenPansen
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Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von FranzenPansen »

Moin Männers,das Teilchen hab ich ertauscht. Erinnert mich an die Offizierspferdebeschläge,nur halt ohne Strahlenkranz. Grösse 2 Euro,hinten ein dünner umgebogener Ringdrahtrest...da wird wohl noch ein zweiter gewesen sein,man siehts an den Bruchpunkten. Ich bin da leicht ratlos. Erbitte Hilfe. Dankö
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Tiziateur »

Also ägyptische Mythologie sowie griechische war in der Napoleonik sehr en Vogue. Verzierung Zaumzeug ist sehr gut möglich, bzw gab es auch runde Gürtelschnallen, mit Medusenköpfen als Verzierung auf die Runden Messingschnallen aufgesetzt. Das könnte bei der Größe die Du da hast passen. Leider bin ich jetzt nicht zuhause. Aber in einem Petard Band gibt es eine sehr schöne Zeichnung von so einer Gürtelschnalle.
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Tiziateur »

Hier, auch möglich, hatte ich noch im Handy gespeichert, Beschlag Offiziersbandolije leichte Kavallerie oder Artillerie reitend. Dieses Köpfe waren oftmals aufgesetzt und nicht gleich mit dem Schild gegossen. Oftmals auch wie bei Ringkragen aus zwei verschiedenen Metallen zusammengesetzt.
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FranzenPansen
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von FranzenPansen »

Vielen Dank für deine Ausführung. Mir schwebte ja Anfang ein seitlicher Tschakkobeschlag vor. Begründung des Gedankengangs: diese sehr dünne Drahtöse will mir als Lederbeschlagsbefestigung nicht gut dünken. Da denk ich eher an massive Stegösen. Ich hatte zwar noch nie ein Tschakko in den Händen aber ich vermute das war ein Pappekorpus,Lederbezogen oder Stoff. Das wäre mir das schlüssigste.
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Tiziateur »

FranzenPansen hat geschrieben: Sa Mai 23, 2020 9:39 am Vielen Dank für deine Ausführung. Mir schwebte ja Anfang ein seitlicher Tschakkobeschlag vor. Begründung des Gedankengangs: diese sehr dünne Drahtöse will mir als Lederbeschlagsbefestigung nicht gut dünken. Da denk ich eher an massive Stegösen. Ich hatte zwar noch nie ein Tschakko in den Händen aber ich vermute das war ein Pappekorpus,Lederbezogen oder Stoff. Das wäre mir das schlüssigste.
Nicht als Befestigung durch das Leder, sondern befestigt auf den Messingschild. Das Messingschild hatte dann die Ösen welche durch das Leder gebracht wurden. Durch den dünnen Draht welcher, wie man sieht bewusst in der Vertiefung angelötet wurde, lag der Medusenkopf dicht an dem Grundschild dran.
Ein Tschakko bestand im Normalfall aus Filz. Medusenköpfe am Tschakko sind mir völlig unbekannt. Als Verziehrung von Schuppenketten Rosetten eines Offiziers vielleicht. Aber da würden die seitlichen Drähte keinen Sinn machen. Ich habe mehrere Originale Tschakkos schon in den Händen gehalten. Die Rosetten waren auch immer die Fixierung der Schuppenketten am Tschakko. Das würde ein so dünner Draht nicht halten. Vergrößere das Bild von Petard mal, welches ich eingestellt habe. Es ist sogar Dein Medusen Kopf.
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Tiziateur »

Hier nochmal ein Beispiel, wie ein gegossenes Messingschild durch das Leder befestigt wurde und wie Schuppenkettenrosetten als Halterungen am Tschakko befestigt wurden. Den Tschakko habe ich gerade im März fertiggestellt. Leider hier keine Innenaufnahme zur Hand, da ich nicht zuhause bin. Mann kann sich aber vorstellen, das Dein sichtbarer dünner Draht die auf und ab Bewegung der Schuppenketten (Kinnriemen) nicht lange mitgemacht hätte.
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Hier siehst Du eine Standart Schuppenkettenrosette Frankreich Fusilier. Hier auf der Rückseite habe ich zur Fixierung zwei starke Messingdrähte angelötet damit dieses dem umbiegen und fixieren am Tschakko, sowie den ständigen auf- und ab Bewegungen der Schuppenketten standhalten. Das wäre bei den dünnen bei Dir sichtbaren Drähtchen nicht möglich gewesen.
Hier siehst Du eine Standart Schuppenkettenrosette Frankreich Fusilier. Hier auf der Rückseite habe ich zur Fixierung zwei starke Messingdrähte angelötet damit dieses dem umbiegen und fixieren am Tschakko, sowie den ständigen auf- und ab Bewegungen der Schuppenketten standhalten. Das wäre bei den dünnen bei Dir sichtbaren Drähtchen nicht möglich gewesen.
Hier kannst Du die angegossene Öse prima sehen welche durch das Leder geführt wurde. Also quasi das vom unteren Schild auf der Petard Abbildung.
Hier kannst Du die angegossene Öse prima sehen welche durch das Leder geführt wurde. Also quasi das vom unteren Schild auf der Petard Abbildung.
Auf der Rückseite wurde es dann gestiftet und oftmals mit einem Stoff oder Lederläppchen nochmal überdeckt, damit nichts davon sich im Stoff der Uniform verhakeln konnte.
Auf der Rückseite wurde es dann gestiftet und oftmals mit einem Stoff oder Lederläppchen nochmal überdeckt, damit nichts davon sich im Stoff der Uniform verhakeln konnte.
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von FranzenPansen »

Primagut. Vielen Dank Gruß FP
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Tiziateur »

Gern, dadurch das wir solche Dinge nachproduzieren und auch in den Biwaks tragen, erfährt man zwangsläufig viel über Sinn und Haltbarkeit. Also living experiment.
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Re: Medusenartiges Köpfchen

Beitrag von Pêcheur »

Ich denke ebenfalls, dass es sich bei dem Medusenkopf um eine Auflage eines Beschlages handelt. Das Bild von Tiziateur aus dem Petard mit dem Bandolierbeschlag der Kavallerie ist sehr schlüssig und war auch mein erster Gedanke. Tschako schließe ich aus.

@FranzenPansen:
Schau mal in meine Beiträge zu den Ringkragen hier im Sammlerbereich. Da siehst Du auch die Befestigungen der Auflagen auf den Grundkörpern. Dein Medusenkopf war definitiv eine Auflage.
Gruß Pêcheur
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