
Merowech - Er soll der Sohn des Meermonsters Quinotaur sein.
Schon des Öfteren wurde über die Herkunft der Franken geschrieben, die als Stamm die Grenze nach Gallien überwanden. Dieses Bild gilt jedoch weitgehend überholt, denn es gilt heute eher, dass sie nur für eine regionale Kriegerkaste standen, die sich im Nordosten Galliens aus spätrömischen Veteranen formierte. Die Basis dieser Kriegerkaste war nicht eine ortsfremde Barbarentruppe, sondern romanisierte Familienclans, deren Söhne mit der Region verwurzelt sind, in der sie aufwuchsen. In seinem Buch "Germanen" schreibt Ernst Künzel auf Seite 177 über die früheste Erwähnung der Franken, die sich als bewaffnete Siedler in Nordgallien schon im 4. bis 5. Jahrhundert "fassen" lassen. Danach folgt der bedeutungsschwere Satz, dass es sich bei diesen bewaffneten Siedlern "auch um Angehörige der spätrömischen Armee gehandelt haben kann."
In dieser Zeit existierte in Nordgallien das "Herrschaftsgebiet des Syagrius", das im Grunde nur ein spätrömisches Machtkonstrukt darstellt. Syagrius war zudem der Sohn des weströmischen Heermeisters Aegidius. Sein Rivale war zu dieser Zeit der fränkisch-römische General Childerich. Beide werden als Warlords beschrieben, die in Gallien den Zusammenbruch des weströmischen Reiches für sich ausnutzten. Childerich hatte dabei die "Salfranken" hinter sich, die in der Regel auch nur Salier genannt werden. Das ist deswegen bemerkenswert, weil offensichtlich zu dieser Zeit noch niemand einen Stamm der Franken kannte. Dieser angebliche Hauptstamm der Franken, stellte quasi eine Kriegerkaste (keinen ethnischen Stamm!) dar, die sich im Nordosten Gallien ein kleines Reich erkämpfte. Also erneut auf spätrömischen Gebiet, dass sie dann kontinuierlich erweiterten.
Von den Saliern ist immerhin bekannt, dass sie zu dieser Zeit von einem Mann namens Merowech geführt wurden, der offensichtlich einem einflussreichen salischen Familien-Clan entstammte. Weit westlich des Unterrheins im Hennegau ansässig, befindet sich die Region quasi in der weströmischen Etappe, weit weg also von der römischen Rheingrenze. In Tournai (Doornik) soll die Familie von Merowech seinen Sitz unterhalten haben und auch sein berühmter Sohn Childerich stammt aus dieser Stadt. Historisch belegbar ist jedoch nur Childerich, als römischer General, während über Merowech nur wenig Gesichertes überliefert ist. Nach Gregor von Tours soll Merowech aus dem salischen Geschlecht von Chlodio entstammen, dessen Hauptsitz angeblich in Thüringen lag. Dieser Ort konnte bis heute nicht lokalisiert werden und suchte meistens im belgischen (bei Brüssel) und deutschen Duisburg nach den Spuren dieser Merowinger.

Tongeren in Flandern - Zwei alte Namensvarianten von Tongeren sollen für die irrige Annahme gesorgt haben, dass die Salier auch aus Thüringen stammen sollen.
In neuerer Zeit ist man hingegen auf Tongeren fokusiert, der ältesten belgischen Stadt, die namentlich auch civitas Tungrorum oder Thoringorum genannt, für die irrige Annahme sorgte, dass Chlodio aus Thüringen stammen würde. Damit können wir uns wohl vollends von der Vorstellung lösen, dass die Salier östlich vom Rhein stammen, sondern bestenfalls vom Mündungsgebiet dieses Flusses, wo sich das Wort "Sal" mit einer Himmelssäule aus der Asenzeit verknüpfen lässt. Diese ist uns auch als Yggdrasil und Irminsul bekannt und erzählt von den Herkunft er alten Asen in Europa. Nach heutigem Stand gilt Chlodio auch nicht mehr als Vater von Merowech, sondern ist bestenfalls mit ihm verwandt. Fakt ist jedoch, dass Chlodio bei den Römern hoch angesehen war und auch seine Niederlage gegen Flavius Aëtius keine großen Auswirkungen auf seine Machtposition hatte. Seine salische Kriegerkaste wurde jedenfalls erneut als Föderaten bestätigt, womit ihr autonomer Status innerhalb des Weströmischen Reiches bestätigt wurde.
Quellen: https://ahnenhalle.xobor.de/t51f27-Die- ... tml#msg100
https://de.wikipedia.org/wiki/Merowech