Napoléon im Exil

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André
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Napoléon im Exil

Beitrag von André »

Mich würde doch sehr Eure Meinung zu folgendem Punkt interessieren:
Als Napoléon 1815 zum letzten Mal ins Exil kehrte und alles verloren war, ging ihm doch mit Sicherheit einiges durch den Kopf.
Mich würde interessieren ob er sich total am Ende sah oder aber ob er Realitätsfern an eine erneute Rückkehr dachte. Was meint ihr?
Und wie wäre eine Rückkehr geendet? Hätten ihn die Franzosen ein weiteres Mal mit Blumen begrüßt oder waren sie vom Krieg, Bonaparte leid?

Natürlich steht dem Ganzen eine erfolgreiche Flucht voraus.
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Tiziateur »

Also sein Hauptaugenmerk lag an der Bildung seiner Legende. Da er stets sehr rational dachte, bin ich mir sicher, das er wusste das er schwer krank war und machte sich über seine Rückkehr keine Illusion mehr. Die Franzosen waren zudem kriegsmüde. Nein ich bin mir sicher es ging ihm nur noch um die Legende. Ironischerweise ist er durch deine Taten und die Bildung seiner eigenen Legende heute bekannter als alle seiner dahmaligen Gegner. Ein Sieg nach dem Tode? Was seine Berühmtheit betraf in jedem Fall.
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André
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von André »

Ja, da muss ich Dir zustimmen.
Obwohl...Einen Fuchs treibt es immer wieder in den Hühnerstall.
Aber ich bin mir absolut sicher:
Hätte Frankreich nach ihm gerufen, er wäre zurückgekehrt. So sah er wohl schon bei Waterloo das sein Reich am Ende war.
Das mit seinen Memoiren hatte er auch gewitzt gemacht. Du hast das richtig beschrieben! Des Kaisers letzter Großer Coup
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Caporal
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Caporal »

Napoleon war durch und durch ein Machtmensch und hatte einen ungeheuren Ehrgeiz. Aber nach Waterloo und spätestens nach seiner Ankunft in Paris sah er ein, dass für ihn alles verloren war. Auch war er nicht mehr der "Alte", wie wir ihn noch 1814 im Frühjahrsfeldzug kennengelernt haben. Seine Ernergie war verbraucht und zusehends machte ihn auch seine Erkrankung zu schaffen.

Ich kann mir auch nur schwer eine nochmalige Rückkehr nach Frankreich vorstellen, zu mal das französische Volk vom Krieg mehr als genug hatte. Das wusste Napoleon. Das letzten Endes das Exil auf St. Helena ihn "unsterblich" machte, hätte er so auch nicht vorhersehen können. Aber sicherlich wäre es für ihn eine Genugtuung gewesen. Wie Tiziateur schon sagte, wer spricht schon von Blücher, Wellington oder Schwarzenberg? Aber mit Napoleon kann ein Jeder etwas anfangen.
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André
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von André »

Da stimme ich Dir absolut zu!
Quintus

Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Quintus »

Ich bin der Meinung das er schon an einer Rückkehr gedacht hat. Warum ich das meine, weil

- Die üppige Bewachung (Soldaten) von Napoleon auf Land
- Auf See umkreisten britische Schiffe die Insel und zwar in entgegengesetzte Richtungen.
- Die Kanonen die fast auf jeden Hügel anzutreffen waren

Der Gouverneur Hudson Lowe hatte panische Angst das Napoleon doch noch verschwindet :) (Wo möglich koquettierte Napolion damit, weil er das Spiel liebte)
Und das ihn die Franzosen , trotz Waterloo wieder aufgenommen hätten! JA ! Zeigt für mich das der Bürgerkönig Louis Philippe die Rückgabe von Napoleons Leichnam mit den Engländern verhandelte und ihn dann in den Invalidendom bringen ließ. Hallo und das nach 19 Jahren!! Das is nichts
Das macht einer wenn er beim Volk beliebt sein will , weil er den Empereur nach Hause geholt hat.


Und wenn ich mich recht erinnere sagt man das Napoleon vergifftet worden ist. Das wurde bei der letzten Obduktion herausgefunden. Warum wohl?? Da hatte einer wohl sehr grosse Angst sein Gesicht zu verlieren.
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von André »

Also es wurden seine Haarlocken untersucht. Dabei fand man eine erhöhte Anzahl an Arsen. Dieses Arsen ist zwar giftig, wurde ihm aber nicht verabreicht. Er atmete dieses Arsen wohl eher von den Farben der Wände ein welche hoch Arsenhaltig war. Auch wurde bekanntgegeben (Artikel muss ich nochmal suchen) , das er ganz natürlich an Darm/Magenkrebs verstorben sei -was Neuste Untersuchungen bewiesen haben?!

Klar, Napoléon war schon eine Gefahr für viele Royalisten. Darum glaubte ich auch erst an eine Vergiftung. Aber da halte ich mich eher an die wissenschaftlichen Studien
Quintus

Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Quintus »

Ui da war ich nicht upgedated. Nun ich habe da was gefunden was deine Aussage unterstützt

Napoleon Bonaparte's gastric cancer: a clinicopathologic approach to staging, pathogenesis, and etiology

Er ist an einem fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall gestorben, steht da, aber ... ich glaub trotzdem der er einem Anschlag des britischen Kommodore auf der Insel zum Opfer fiel. ;) Allein wegen dem Aufwand den er da betrieben hat, schon fast Paranoia.
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Tiziateur »

Sein Vater war schon an Magenkrebs verstorben. Die Arsenik Vergiftung ist auch an seine Vorliebe der Grünen Farbe zu zuschreiben. Grüne Stoff Tapeten und die Chasseurs Uniform der reitenden Garde Jäger. Das seinerzeitige Grün Färbungsmittel hatte grosse Anteile an Arsen.
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Re: Napoléon im Exil

Beitrag von Tiziateur »

Man sollte noch hinzufügen Quintus, das die Franzosen Ihren Kaiser nach 19 Jahren unter Jubel zurückempfingen, weil da seine auf St Helena geschaffene Legende bereits griff! Das einsame, verlassene Sterben auf dieser gottverlassenen Insel hat viel zu seiner Legende beigetragen. Nein, ich bin mir sicher, rational wie Napoleon war, wusste er er wird nicht mehr alt! Er hätte in Frankreich auch nur noch eine schwächelnde Figur dargestellt. Er hätte auch keine Chance gehabt. Aber das er seine eigene Legende schuf, das hat sein Leben und wirken unsterblich gemacht! Unsterblicher als jeder weitere Versuch einer weiteren Machtergreifung. Es war sein letzter Coup. Der eines Menschen, der sich durch seine Taten „gottähnlich“ aufschwang und dessen Ende eher einer Tragödie ähnelt, als einem dahinsiechen.
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