Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

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Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von CaptainMorgan »

Meine These steht im Betreff. Eure Meinungen dazu?
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von Tiziateur »

Ich würde eher nein sagen, es ging ja mit mehreren Nationen und dann Protestantismus gegen Katholizismus. Deutschland,weil in der Mitte Europas,nur mal wieder der Austragungsort. Weiterhin schlossen sich dadurch natürlich viele deutsche den durchziehenden Heeren an, versprach es doch die Möglichkeit durch Beute zu etwas Reichtum zu kommen.
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von CaptainMorgan »

Tiziateur hat geschrieben: Fr Apr 17, 2020 8:30 am Ich würde eher nein sagen, es ging ja mit mehreren Nationen und dann Protestantismus gegen Katholizismus. Deutschland,weil in der Mitte Europas,nur mal wieder der Austragungsort. Weiterhin schlossen sich dadurch natürlich viele deutsche den durchziehenden Heeren an, versprach es doch die Möglichkeit durch Beute zu etwas Reichtum zu kommen.
Wenn man sich den Ausbruch des Krieges so ansieht denke ich kann man die These durchauch befürworten. Die Böhmen, die ja durch den Fenstersturz den Krieg ausgelöst haben, waren damals immerhin Mitglied des heiligen römischen Reiches, ebenso die Habsburger. Die ersten Jahre des Krieges kämpften also Deutsche gegen Deutsche (die Söldner in den Heeren jetzt mal ausgenommen). Erst mit dem Kriegseintritt Dänemarks bekam der Konflikt eine internatonale Dimension. Sicher ging es vordergründig um den Glauben. Schaut man genauer hin stellt man aber schnell fest dass es um handfeste machtpolitische Interessen ging (Stichwort: Kaiserwahl).
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von Tiziateur »

Die politischen Interessen stehen immer dahinter und das heilige (scheinheilige) wird vorgeschoben. Siehe dazu auch meine Äußerungen im Thread Kreuzritter!
Deine Frage war ja nach dem Bürgerkrieg der Deutschen. Das würde ich nach wie vor mit Nein beantworten. Beim 30. jährigen ging es meiner Meinung wirklich um die Glaubensrichtungen. Ich bin da jetzt mal sehr hart mit meinen Äußerungen und heute sehe ich den Spalt zwischen Protestanten und Katholiken als nicht mehr so extrem wie damals.
Also für mich ging es darum das der verstaubte auf Obrigkeitshörige (von Machhabern und dem 2. Stand) missbrauchte Glauben des Katholizimus den Kampf antrat gegen die novellierten Ideen des Protestantismus. Also kurz, es ging den Machthabern und den Priestern der Katholiken allein um deren Machterhalt wie er bisher war. Sie hatten Angst davor, das sich die „kätzerischen“ protestantischen Gedanken im Volk durchsetzen.
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von CaptainMorgan »

Tiziateur hat geschrieben: Fr Apr 17, 2020 11:46 am Die politischen Interessen stehen immer dahinter und das heilige (scheinheilige) wird vorgeschoben. Siehe dazu auch meine Äußerungen im Thread Kreuzritter!
Deine Frage war ja nach dem Bürgerkrieg der Deutschen. Das würde ich nach wie vor mit Nein beantworten. Beim 30. jährigen ging es meiner Meinung wirklich um die Glaubensrichtungen. Ich bin da jetzt mal sehr hart mit meinen Äußerungen und heute sehe ich den Spalt zwischen Protestanten und Katholiken als nicht mehr so extrem wie damals.
Also für mich ging es darum das der verstaubte auf Obrigkeitshörige (von Machhabern und dem 2. Stand) missbrauchte Glauben des Katholizimus den Kampf antrat gegen die novellierten Ideen des Protestantismus. Also kurz, es ging den Machthabern und den Priestern der Katholiken allein um deren Machterhalt wie er bisher war. Sie hatten Angst davor, das sich die „kätzerischen“ protestantischen Gedanken im Volk durchsetzen.
Alleine an unserem Diskurs sieht man schon wie unterschiedlich man einen Sachverhalt betrachten kann. :lol:

Ich bleibe dabei, der 30-jährige Krieg war anfangs ein deutscher Bürgerkrieg der im Laufe der Zeit eine internationale Dimension angenommen hat (spätestens mit dem Kriegseintritt Schwedens). Die Frage des Protestantismus bzw. des Katholozismus war eine rein politische: Die Habsburger haben im Vorfeld alle Hebel in Bewegung gesetzt dass Böhmen katholisch bleibt. Solange die Katholiken die Mehrheit bei der 7 Kurfürsten stellte war den Habsburgern die Kaiserkrone sicher. Ein Abfall Böhmens vom Katholizismus hin zum Protestantismus hätte den Protestanten eine Mehrheit bei den Kurfürsten beschert (der böhmische König war ja ein Kurfürst). Die Protestanten hätten sprichwörtlich den Teufel getan einen Habsburger zum Kaiser zu wählen die bei ihnen als glühende Verfechter der Gegenreformation verhasst waren.

Bis zum Jahr 1625 würde ich den 30-jährigen Krieg also durchaus als Bürgerkrieg ansehen.
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von Tiziateur »

Genau, es ging wie immer um den Erhalt der Macht!
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Re: Der 30-jährige Krieg: Ein deutscher Bürgerkrieg?

Beitrag von CaptainMorgan »

Tiziateur hat geschrieben: Fr Apr 17, 2020 12:40 pm Genau, es ging wie immer um den Erhalt der Macht!
Die Habsburger hatten schlichtweg Angst dass sich der Protestantismus über das ganze Reich verbreitet wenn sie nicht mehr den Kaiser stellen. Diese starre und unachgiebige Haltung hat dann auch letztlich zum Prager Fenstersturz geführt. Ich denke, man hätte den Religionskonflikt in Böhmen durchaus friedlich lösen können. Ich glaube sogar dass die böhmischen Protestanten sogar einen katholischen Kaiser bzw. einen katholischen böhmischen König akzeptiert hätten hätte man sie nicht verfolgt und ihre Kirchen zerstört.
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