Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
TEIL 6 SCHULTERSTÜCKE
Die Schulterstücke
Hier wird wieder von dem, mit einem Kreidestift aufgezeichneten Papprand 5 mm abgemessen und nur an den Seiten und am oberen Rand angezeichnet. Diese Linie könnt Ihr umlaufend wieder mit Filzstift ziehen. Das ist später die äussere gerade Kante der 3 Linien welche hier benötigt werden. Beim Rondell waren es ja nur zwei.
Diese Randlinien sind jedoch etwas schmaler als beim Rondell diese hier sind nur jeweils 2 mm breit. Ihr zeichnet also von der Grundlinie aus 3 weitere Linien im Abstand der genannten 2mm. Zum Rand hin zeichnet Ihr (auf dem verbliebenen 5mm Stoffrand eine gleichmäßige Wellenlinie. Dies am besten mit dem Kreidestift, damit man später noch nachbessern kann, falls es optisch mit den Rundungen nicht ganz so gut geworden ist.
Damit hätten wir den Rand fertig angezeichnet.
Nun fangen wir mit den Pfeilen an. Wir fangen mit dem messen wieder am unteren Rand an, der später gegen das Rondell gesetzt wird. Wir zeichnen uns die Mitte an. Die Spitze liegt 1 cm höher als die Ansätze der Pfeile am Rand. Somit können wir die 4 Pfeile wieder mit Filzstift aufzeichnen. Die Feldbreite zwischen den Pfeilen liegt bei 1 cm. Die Pfeile haben eine Breite von 8 mm, wobei der untere Rand wieder 2mm hat die Mitte 4 mm und der obere Rand wieder 2mm. Ist das alles aufgezeichnet, so zeichnet Ihr je nach Bedarf und Knopfgröße das Knopfloch ein. Das Knopfloch bekommt auch einen 4 mm breiten umstickten Rand.
Man fängt an erst die Pfeile auszusticken. Die Pfeile werden senkrecht ausgestickt, die Felder, werden danach waagerecht ausgestickt, sehr aufwendig in 4- 5mm breiten Wellen. Die Felder müssen also aus der Mitte heraus noch mal mit senkrechten Strichen versehen werden, damit man die Ränder der Wellen bekommt.
ANMERKUNG: Ich habe auch Originale und gut gemachte Repliken gesehen, wo die Pfeile aus Metallpailetten auf die Wellenfelder aufgestickt wurden.
Dauer pro Schulterstück ebenfalls je 20 Stunden
Die Schulterstücke
Hier wird wieder von dem, mit einem Kreidestift aufgezeichneten Papprand 5 mm abgemessen und nur an den Seiten und am oberen Rand angezeichnet. Diese Linie könnt Ihr umlaufend wieder mit Filzstift ziehen. Das ist später die äussere gerade Kante der 3 Linien welche hier benötigt werden. Beim Rondell waren es ja nur zwei.
Diese Randlinien sind jedoch etwas schmaler als beim Rondell diese hier sind nur jeweils 2 mm breit. Ihr zeichnet also von der Grundlinie aus 3 weitere Linien im Abstand der genannten 2mm. Zum Rand hin zeichnet Ihr (auf dem verbliebenen 5mm Stoffrand eine gleichmäßige Wellenlinie. Dies am besten mit dem Kreidestift, damit man später noch nachbessern kann, falls es optisch mit den Rundungen nicht ganz so gut geworden ist.
Damit hätten wir den Rand fertig angezeichnet.
Nun fangen wir mit den Pfeilen an. Wir fangen mit dem messen wieder am unteren Rand an, der später gegen das Rondell gesetzt wird. Wir zeichnen uns die Mitte an. Die Spitze liegt 1 cm höher als die Ansätze der Pfeile am Rand. Somit können wir die 4 Pfeile wieder mit Filzstift aufzeichnen. Die Feldbreite zwischen den Pfeilen liegt bei 1 cm. Die Pfeile haben eine Breite von 8 mm, wobei der untere Rand wieder 2mm hat die Mitte 4 mm und der obere Rand wieder 2mm. Ist das alles aufgezeichnet, so zeichnet Ihr je nach Bedarf und Knopfgröße das Knopfloch ein. Das Knopfloch bekommt auch einen 4 mm breiten umstickten Rand.
Man fängt an erst die Pfeile auszusticken. Die Pfeile werden senkrecht ausgestickt, die Felder, werden danach waagerecht ausgestickt, sehr aufwendig in 4- 5mm breiten Wellen. Die Felder müssen also aus der Mitte heraus noch mal mit senkrechten Strichen versehen werden, damit man die Ränder der Wellen bekommt.
ANMERKUNG: Ich habe auch Originale und gut gemachte Repliken gesehen, wo die Pfeile aus Metallpailetten auf die Wellenfelder aufgestickt wurden.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
TEIL 7 DIE RAUPE
Teil 7.1
Die Raupe
Für die Raupe brauchen wir das Seilstück als Grundkörper. Hier „betrüge“ ich wieder ein wenig um Zeit zu sparen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Kordeln welche um das Seil gedreht werden seinerzeit vernäht waren oder ob der Faden mit Leim vorgestrichen war und dann umwickelt wurde. Bei genaueren hinsehen und untersuchen von Originalen (natürlich ohne auftrennen) welche ich habe aus der Zeit 1870/71 habe, konnte ich geringe dunkle Stellen hier feststellen, die auf einen Leim hindeuten können.
Teil 7.1
Die Raupe
Für die Raupe brauchen wir das Seilstück als Grundkörper. Hier „betrüge“ ich wieder ein wenig um Zeit zu sparen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Kordeln welche um das Seil gedreht werden seinerzeit vernäht waren oder ob der Faden mit Leim vorgestrichen war und dann umwickelt wurde. Bei genaueren hinsehen und untersuchen von Originalen (natürlich ohne auftrennen) welche ich habe aus der Zeit 1870/71 habe, konnte ich geringe dunkle Stellen hier feststellen, die auf einen Leim hindeuten können.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Teil 7.2
Mein Betrug besteht also darin, dass ich nicht vernähe oder einleime, sondern das doppelseitige Tesa wieder einsetzte. Das Seil wird bis an die Enden mit dem Klebeband versehen, damit kann es später auch gut beim zusammensetzen unter der Pappe des Grundkörpers befestigt werden.
Nun beginnt das Umwickeln. Mann nimmt die Leonische Kordel, sowie den Hotex Faden. Beide werden ca 2,5 cm entfernt von einem Ende des Seiles im Klebeband fixiert.
Auf der anderen Seite machen wir eine kleine Markierung wo wir mit dem Wickeln aufhören. Am besten ist, wenn Ihr diese Markierung setzt, indem Ihr das Seil einmal am vorgearbeiteten Grundkörper anlegt und genau einen Fixpunkt markiert, wo die Raupe auf der andern Seite wieder unter den Grundkörper läuft. Der dünne Faden, siehe hier auch genau auf die Skizze vom Hequet, dient eigentlich als eine Art Füller, das wenn man später die Raupe in die Rundung legt sich keine Spalten zeigen. Wichtig ist nun das die Kordeln, besonders die leonische sehr stramm, ganz dicht aneinander gewickelt werden. Nun beginnt das Umwickeln.
Das ganze bis zum angezeichneten Fixpunkt gewickelt. Hier schneidet Ihr den dünnen Faden ab, den braucht Ihr nicht mehr. ABER hier NICHT die breitere leonische Kordel abschneiden die brauchen wir noch beim ansetzen der Raupe für die innen auf der gestickten Seite umlaufende Kordel sowie für die dann noch unten an der Fransenkante umlaufende Kordel. Das Erläutere ich aber erst bei Teil zusammennähen.
Mein Betrug besteht also darin, dass ich nicht vernähe oder einleime, sondern das doppelseitige Tesa wieder einsetzte. Das Seil wird bis an die Enden mit dem Klebeband versehen, damit kann es später auch gut beim zusammensetzen unter der Pappe des Grundkörpers befestigt werden.
Nun beginnt das Umwickeln. Mann nimmt die Leonische Kordel, sowie den Hotex Faden. Beide werden ca 2,5 cm entfernt von einem Ende des Seiles im Klebeband fixiert.
Auf der anderen Seite machen wir eine kleine Markierung wo wir mit dem Wickeln aufhören. Am besten ist, wenn Ihr diese Markierung setzt, indem Ihr das Seil einmal am vorgearbeiteten Grundkörper anlegt und genau einen Fixpunkt markiert, wo die Raupe auf der andern Seite wieder unter den Grundkörper läuft. Der dünne Faden, siehe hier auch genau auf die Skizze vom Hequet, dient eigentlich als eine Art Füller, das wenn man später die Raupe in die Rundung legt sich keine Spalten zeigen. Wichtig ist nun das die Kordeln, besonders die leonische sehr stramm, ganz dicht aneinander gewickelt werden. Nun beginnt das Umwickeln.
Das ganze bis zum angezeichneten Fixpunkt gewickelt. Hier schneidet Ihr den dünnen Faden ab, den braucht Ihr nicht mehr. ABER hier NICHT die breitere leonische Kordel abschneiden die brauchen wir noch beim ansetzen der Raupe für die innen auf der gestickten Seite umlaufende Kordel sowie für die dann noch unten an der Fransenkante umlaufende Kordel. Das Erläutere ich aber erst bei Teil zusammennähen.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Wichtig ist noch der Hinweis, das Ihr die Raupe ansetzt am fertig bespannten Grundkörper damit Ihr entsprechend die Fransen ansetzen könnt.
Dauer für 2 Raupen 3 Stunden
MORGEN GEHT ES WEITER MIT DEM DREHEN DER FRANSEN. ES FOLGEN NUN NOCH DIE TEILE 8/9/10 und 11
Dauer für 2 Raupen 3 Stunden
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
TEIL 8 DIE FRANSEN/ KORDELN
Teil 8.1
Die Fransen
Die Fransen für Mannschaftsepauletten sind baugleich wie die Offiziersfransen der Subalternen Offiziere.
Bitte verwendet nur glatte Fäden oder gekettelte, schon gedrehte Fäden lassen sich nur sehr schlecht oder gar nicht verwenden., ggf mal vorher ausprobieren.
Jetzt ging es noch mal um die Menge der Fransen, ja da habe ich in den Quellen gesucht und gesucht und nur für die alternen Offiziere, also für die dicken Kantillenfransen eine Angabe gefunden. Da werden bei den meisten Quellen 29 Stück genannt, egal ob Chef de Bat. Oder General. Das half mir ja nur für meine ersten Epauletten weiter. Aber für den Capitaine war nicht zu finden. Also Originale gesichtet und große Unterschiede festgestellt. Zu Zeiten der Revolution waren die Fransen eindeutig weniger. Diese wuchsen zum Ende der Napoleonik aber sehr stark an. Diese Fransen waren auch in der Zeit sehr teuer. Man sieht sich hier mal im Vergleich die Bilder der Originale an, die ich hier poste. Wie man bei dem Rock des Subalternen Artillerieoffiziers sieht, wurden seine Fransen von der Rückseite her mit, auch damals günstigerer, Meterware aufgebauscht werden. Es ist eben egal in welcher Zeit immer eine Kostenfrage.
Teil 8.1
Die Fransen
Die Fransen für Mannschaftsepauletten sind baugleich wie die Offiziersfransen der Subalternen Offiziere.
Bitte verwendet nur glatte Fäden oder gekettelte, schon gedrehte Fäden lassen sich nur sehr schlecht oder gar nicht verwenden., ggf mal vorher ausprobieren.
Jetzt ging es noch mal um die Menge der Fransen, ja da habe ich in den Quellen gesucht und gesucht und nur für die alternen Offiziere, also für die dicken Kantillenfransen eine Angabe gefunden. Da werden bei den meisten Quellen 29 Stück genannt, egal ob Chef de Bat. Oder General. Das half mir ja nur für meine ersten Epauletten weiter. Aber für den Capitaine war nicht zu finden. Also Originale gesichtet und große Unterschiede festgestellt. Zu Zeiten der Revolution waren die Fransen eindeutig weniger. Diese wuchsen zum Ende der Napoleonik aber sehr stark an. Diese Fransen waren auch in der Zeit sehr teuer. Man sieht sich hier mal im Vergleich die Bilder der Originale an, die ich hier poste. Wie man bei dem Rock des Subalternen Artillerieoffiziers sieht, wurden seine Fransen von der Rückseite her mit, auch damals günstigerer, Meterware aufgebauscht werden. Es ist eben egal in welcher Zeit immer eine Kostenfrage.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Teil 8.2
Also ich hatte mir gedacht die Fransen müssen ja um das Rondell befestigt werden und der Schulterstoff soll nicht durchscheinen. Ich dachte erst zwei lagig die Fransen anzubauen. Der Schulterstoff blickte mir aber noch zu stark durch, also kam ich auf 3- lagig. Mit dem Ergebnis war ich dann zufrieden. Daraus ergaben sich dann 450 Fransen pro Epaulette! Bei den Mannschaften hat man etwas dickeren Wollfaden verwendet, daher werden das da weniger sein. Probiert das einfach aus. Zudem gehen die Fransen recht schnell.
Was brauche ich als Werkzeug? Nur ein Holzstück, einen Zollstock und einen runden, glatten Nagel. Der Nagel wird durch das Holzbrett geschlagen, als Fixpunkt. Von diesem Fixpunkt aus messen wir 23 cm, dort machen wir den ersten Strich für das untere Ende. Dann machen wir bei 8,5 cm dem zweiten Strich, der ist später der Punkt wo der Faden umgelegt wird. Nun nehmen wir eine Pappschachtel, Zigarettenschachtel oder ähnliches. Hier machen wir einen geraden Strich, den wir dort Nullpunkt nennen. Über des Nullpunktes ziehen wir 0,5 cm höher eine zweite parallele Linie, quasi als späterer oberer Rand, nach unten von der Nulllinie machen wir einen parallelen Strich bei 7 cm, dem späteren unteren Rand, weil 7 cm sollen die Fransen ja sein.
Das Holz mit dem Nagel ist zum drehen der Fransen, die Pappschachtel ist zum fixieren der fertigen Fransen gedacht.
Damit die gedrehten Fransen nicht gleich wieder aufdrehen müssen selbige fest gedreht werden, lieber einmal mehr nachdrehen als zu wenig. Damit man dann wieder ganz sicher geht das selbige sich nicht mehr aufdrehen müssen wir diese sogleich fixieren. Hier „betrüge“ ich wieder ein wenig. Bei der Originalvorgabe sieht man, das die Fransen sogleich an einen dickeren Tragfaden angebracht werden, damit sie sich nicht mehr aufdrehen. Unklar ist mir ob alle Fransen aufwendig angenäht wurden, oder ob schon der obere Fixierfaden mit einem Lein eingestrichen war, wovon ich eher ausgehe.
Also hier „betrüge“ ich. Es wird bei dem Doppelseitig klebenden Tesa ein Streifen von 0,5 cm abgeschnitten. Dieser Klebestreifen wird auf die Pappschachtel zwischen der Markierung Nullpunkt- Linie und 0,5 cm höher gezeichneter Linie hingelegt. Damit sich der Klebestreifen nicht mehr verschieben kann, werden zwei Stecknadeln genommen und durch das Klebeband in die Pappschachtel eingestochen. Auf so einen Streifen passen eng nebeneinander 30 fertig gedrehte Fransen. Man kann sich als übersicht am unteren Rand noch Markierungen machen mit 0/10/20/ und 30, dann hat man eine bessere Übersicht wie viele Fransen man schon fertig hat. Wir brauchen also bis wir fertig sind 15 flache Fransen Streifen. Haben wir eine Franse fertig gedreht so wird diese auf den Klebestreifen fixiert, sie kann sich durch einfaches andrücken nicht mehr aufrollen. Durch den unteren Strich haben wir die untere gerade Fransenkante, nach oben kann der Rest ruhig überstehen, das kann später nach geschnitten werden. Haben wir nur auf dem fixierten Klebeband 30 Fransen nebeneinander, so wir nochmals ein 0,5 cm Streifen des doppelseitigen Klebebandes ausgeschnitten und auf die fertigen Fransen wie das mit Nadeln fixierte untere aufgebracht, fertig sind 30 Fransen von 450! Jetzt kann man noch die oberen Enden etwas nachneiden, aber ich würde trotzdem immer mind. 0,5 cm oberhalb des Klebebandes bleiben. Das gute ist nun, weil wir ja zweimal doppelseitiges Tesa verwendet haben, so können wir später die Fransen beim einsetzen und vernähen besser fixieren.
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Also ich hatte mir gedacht die Fransen müssen ja um das Rondell befestigt werden und der Schulterstoff soll nicht durchscheinen. Ich dachte erst zwei lagig die Fransen anzubauen. Der Schulterstoff blickte mir aber noch zu stark durch, also kam ich auf 3- lagig. Mit dem Ergebnis war ich dann zufrieden. Daraus ergaben sich dann 450 Fransen pro Epaulette! Bei den Mannschaften hat man etwas dickeren Wollfaden verwendet, daher werden das da weniger sein. Probiert das einfach aus. Zudem gehen die Fransen recht schnell.
Was brauche ich als Werkzeug? Nur ein Holzstück, einen Zollstock und einen runden, glatten Nagel. Der Nagel wird durch das Holzbrett geschlagen, als Fixpunkt. Von diesem Fixpunkt aus messen wir 23 cm, dort machen wir den ersten Strich für das untere Ende. Dann machen wir bei 8,5 cm dem zweiten Strich, der ist später der Punkt wo der Faden umgelegt wird. Nun nehmen wir eine Pappschachtel, Zigarettenschachtel oder ähnliches. Hier machen wir einen geraden Strich, den wir dort Nullpunkt nennen. Über des Nullpunktes ziehen wir 0,5 cm höher eine zweite parallele Linie, quasi als späterer oberer Rand, nach unten von der Nulllinie machen wir einen parallelen Strich bei 7 cm, dem späteren unteren Rand, weil 7 cm sollen die Fransen ja sein.
Das Holz mit dem Nagel ist zum drehen der Fransen, die Pappschachtel ist zum fixieren der fertigen Fransen gedacht.
Damit die gedrehten Fransen nicht gleich wieder aufdrehen müssen selbige fest gedreht werden, lieber einmal mehr nachdrehen als zu wenig. Damit man dann wieder ganz sicher geht das selbige sich nicht mehr aufdrehen müssen wir diese sogleich fixieren. Hier „betrüge“ ich wieder ein wenig. Bei der Originalvorgabe sieht man, das die Fransen sogleich an einen dickeren Tragfaden angebracht werden, damit sie sich nicht mehr aufdrehen. Unklar ist mir ob alle Fransen aufwendig angenäht wurden, oder ob schon der obere Fixierfaden mit einem Lein eingestrichen war, wovon ich eher ausgehe.
Also hier „betrüge“ ich. Es wird bei dem Doppelseitig klebenden Tesa ein Streifen von 0,5 cm abgeschnitten. Dieser Klebestreifen wird auf die Pappschachtel zwischen der Markierung Nullpunkt- Linie und 0,5 cm höher gezeichneter Linie hingelegt. Damit sich der Klebestreifen nicht mehr verschieben kann, werden zwei Stecknadeln genommen und durch das Klebeband in die Pappschachtel eingestochen. Auf so einen Streifen passen eng nebeneinander 30 fertig gedrehte Fransen. Man kann sich als übersicht am unteren Rand noch Markierungen machen mit 0/10/20/ und 30, dann hat man eine bessere Übersicht wie viele Fransen man schon fertig hat. Wir brauchen also bis wir fertig sind 15 flache Fransen Streifen. Haben wir eine Franse fertig gedreht so wird diese auf den Klebestreifen fixiert, sie kann sich durch einfaches andrücken nicht mehr aufrollen. Durch den unteren Strich haben wir die untere gerade Fransenkante, nach oben kann der Rest ruhig überstehen, das kann später nach geschnitten werden. Haben wir nur auf dem fixierten Klebeband 30 Fransen nebeneinander, so wir nochmals ein 0,5 cm Streifen des doppelseitigen Klebebandes ausgeschnitten und auf die fertigen Fransen wie das mit Nadeln fixierte untere aufgebracht, fertig sind 30 Fransen von 450! Jetzt kann man noch die oberen Enden etwas nachneiden, aber ich würde trotzdem immer mind. 0,5 cm oberhalb des Klebebandes bleiben. Das gute ist nun, weil wir ja zweimal doppelseitiges Tesa verwendet haben, so können wir später die Fransen beim einsetzen und vernähen besser fixieren.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Teil 8.3
Kommen wir nun zum Fransen drehen:
Also es wird ein Faden von ca 46 cm abgeschnitten. Das machen wir wie folgt, wir nehmen das Holz mit dem Nagel, halten zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand den Faden fest, an der Markierung 23 cm, Dann ziehen wir diesen nach oben zum Nagel, dort wieder nach unten führen zur linken Hand, wo wir dann den Faden abschneiden. Oben am Nagel nicht ganz umwickeln sondern nur umlegen. Jetzt halten wir unten mit dem Zeigefinger der linken Hand beide Enden fest, mit dem Daumen und Zeigefinger drehen wir nun den Faden mehrfach nach rechts, bis die Drehungen oben am Nagel ankommen, dabei müssen wir darauf achten das der Faden trotzdem mit lichter Spannung nach unten, vom Nagel weg gezogen eingedreht wird. Wenn der Faden einigermaßen fest eindreht ist, nehmen wir den Daumennagel der rechten Hand und setzen den auf unsre Markierung 8,5 cm. Jetzt gehen wir mit den Enden, welche wir zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand halten hoch bis zum Nagel. Der Daumennagel sitzt immer noch auf dem Punkt 8,5 cm wo er den Faden fixiert. Mit der linken Hand setzen wir den Fade hinter den Nagel, nicht umwickeln, einfach hinterhaken reicht. Jetzt drücken wir oben am Nagel mit dem Zeigefinger der linken Hand die Fäden fest an den Nagel/Holz. Nun nehmen wir den rechten Daumen hoch und geben das untere Ende des Faden frei. Dieser schnippt sogleich nach oben in Richtung Nagel. Wir ziehen den hochgeschnippten Faden wieder glatt nach unten. Nun fangen wir an wieder nach rechts einzudrehen, das untere Ende wieder zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Wieder in Richtung Nagel drehen bis dieser Faden fest eingedreht ist. Nun ist die Franse fertig! Vom Nagel abgezogen und wie oben beschrieben auf dem Klebeband fixiert. Manchmal merkt Ihr das sich beim zweiten eindrehen der Faden wieder auflockern will, dann dreht Ihr gerade in die falsche Richtung, aber das merkt Ihr und durch das drehen dann in die andere Richtung lässt es sich jederzeit korrigieren.
Dauer für 450 Fransen waren 17 Stunden, incl fixieren auf den Klebestreifen. Nun haben wir 15 Fransenstreifen mit je 30 Fransen.
Nun kommen wir zu den Raupen, welche um das Rondell geführt werden.
Kommen wir nun zum Fransen drehen:
Also es wird ein Faden von ca 46 cm abgeschnitten. Das machen wir wie folgt, wir nehmen das Holz mit dem Nagel, halten zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand den Faden fest, an der Markierung 23 cm, Dann ziehen wir diesen nach oben zum Nagel, dort wieder nach unten führen zur linken Hand, wo wir dann den Faden abschneiden. Oben am Nagel nicht ganz umwickeln sondern nur umlegen. Jetzt halten wir unten mit dem Zeigefinger der linken Hand beide Enden fest, mit dem Daumen und Zeigefinger drehen wir nun den Faden mehrfach nach rechts, bis die Drehungen oben am Nagel ankommen, dabei müssen wir darauf achten das der Faden trotzdem mit lichter Spannung nach unten, vom Nagel weg gezogen eingedreht wird. Wenn der Faden einigermaßen fest eindreht ist, nehmen wir den Daumennagel der rechten Hand und setzen den auf unsre Markierung 8,5 cm. Jetzt gehen wir mit den Enden, welche wir zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand halten hoch bis zum Nagel. Der Daumennagel sitzt immer noch auf dem Punkt 8,5 cm wo er den Faden fixiert. Mit der linken Hand setzen wir den Fade hinter den Nagel, nicht umwickeln, einfach hinterhaken reicht. Jetzt drücken wir oben am Nagel mit dem Zeigefinger der linken Hand die Fäden fest an den Nagel/Holz. Nun nehmen wir den rechten Daumen hoch und geben das untere Ende des Faden frei. Dieser schnippt sogleich nach oben in Richtung Nagel. Wir ziehen den hochgeschnippten Faden wieder glatt nach unten. Nun fangen wir an wieder nach rechts einzudrehen, das untere Ende wieder zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Wieder in Richtung Nagel drehen bis dieser Faden fest eingedreht ist. Nun ist die Franse fertig! Vom Nagel abgezogen und wie oben beschrieben auf dem Klebeband fixiert. Manchmal merkt Ihr das sich beim zweiten eindrehen der Faden wieder auflockern will, dann dreht Ihr gerade in die falsche Richtung, aber das merkt Ihr und durch das drehen dann in die andere Richtung lässt es sich jederzeit korrigieren.
Dauer für 450 Fransen waren 17 Stunden, incl fixieren auf den Klebestreifen. Nun haben wir 15 Fransenstreifen mit je 30 Fransen.
Nun kommen wir zu den Raupen, welche um das Rondell geführt werden.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
TEIL 9 DAS BEZIEHEN VOM OBERKÖRPER/ UNTERKÖRPER
Teil 9.1
Das Spannen der gestickten Stoffe über den Grundkörper
Hier etwas ausführlicher beschrieben, als oben beim Pappgrundkörper schön zum Verständnis vorbeschrieben.
Wir nehmen das Pappstück, welches ja unser Grundgerüst ist (nur bei Offiziersepauletten, Mannschaftsepauletten waren in der Regel bis in die 1820er Jahre aus der Obertresse und den Unterstoff, also weich. Erst später wurden diese dann über einen Pappgrundkörper gezogen. Aber auch Mannschaften hatten das recht sich Etat mäßige Ausrüstungsgegenstände privat zu kaufen und zu verwenden.
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Teil 9.1
Das Spannen der gestickten Stoffe über den Grundkörper
Hier etwas ausführlicher beschrieben, als oben beim Pappgrundkörper schön zum Verständnis vorbeschrieben.
Wir nehmen das Pappstück, welches ja unser Grundgerüst ist (nur bei Offiziersepauletten, Mannschaftsepauletten waren in der Regel bis in die 1820er Jahre aus der Obertresse und den Unterstoff, also weich. Erst später wurden diese dann über einen Pappgrundkörper gezogen. Aber auch Mannschaften hatten das recht sich Etat mäßige Ausrüstungsgegenstände privat zu kaufen und zu verwenden.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Teil 9.2
Auf dem Pappgrundkörper „betrüge“ ich wieder ein wenig um es mir einfacher zu machen. Auf der Oberseite klebe ich wieder zwei doppelseitig klebende Tesa Streifen auf, sowie an der Unterseite schmale Klebestreifen um den Stoff partiell befestigen zu können, damit er beim spannen nicht verzieht. Das gleiche klebe ich auf dem Rondell des unteren Teiles, welcher ja nur mit Stoff bezogen wird.
Nehmen wir zunächst das fertig gestickte Schulterstück. Wir fixieren es vorsichtig an den Klebestreifen, welche wir zuvor an der Pappe des Grundkörpers befestigt haben. Da es so schön fixiert ist, können wir die Ecken schön falten, ohne das sich oben etwas verzieht. Wenn die Falten gut liegen, kann man den überstehenden Stofflappen vorsichtig abschneiden.
Nun nehmen wir den Buchbinderfaden und vernähen den Stoff an den überstehenden Enden des Stoffes an der Unterseite. Wir müssen fest anziehen und somit den Oberstoff spannen. Tipp hier. Die Stiche im umgelegten Stoff möglichst weit in Richtung Papprand setzen, damit der Stoff beim spannen nicht ausreißt.
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Auf dem Pappgrundkörper „betrüge“ ich wieder ein wenig um es mir einfacher zu machen. Auf der Oberseite klebe ich wieder zwei doppelseitig klebende Tesa Streifen auf, sowie an der Unterseite schmale Klebestreifen um den Stoff partiell befestigen zu können, damit er beim spannen nicht verzieht. Das gleiche klebe ich auf dem Rondell des unteren Teiles, welcher ja nur mit Stoff bezogen wird.
Nehmen wir zunächst das fertig gestickte Schulterstück. Wir fixieren es vorsichtig an den Klebestreifen, welche wir zuvor an der Pappe des Grundkörpers befestigt haben. Da es so schön fixiert ist, können wir die Ecken schön falten, ohne das sich oben etwas verzieht. Wenn die Falten gut liegen, kann man den überstehenden Stofflappen vorsichtig abschneiden.
Nun nehmen wir den Buchbinderfaden und vernähen den Stoff an den überstehenden Enden des Stoffes an der Unterseite. Wir müssen fest anziehen und somit den Oberstoff spannen. Tipp hier. Die Stiche im umgelegten Stoff möglichst weit in Richtung Papprand setzen, damit der Stoff beim spannen nicht ausreißt.
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Re: Herstellung von Epauletten speziell Offizier Frankreich
Teil 9.3
Zeichnet Euch vor dem spannen auch das Knopfloch an, damit später keine Fäden dort kreuzen, wenn Ihr das Knopfloch nachschneidet.
Das Spannen mache ich vorerst über diagonal um die schwierigen Eckbereiche oben am Ende der Epaulette schön zu spannen. Unten beim Schulterstück könnt Ihr gerade spannen.
Genau so geht Ihr vor, wenn Ihr nun das gestickte Rondell hinten aufsetzt. Den in Richtung Schulterstück überstehenden Stoff schlagt Ihr natürlich vorher ein.
Das spannen kann nun mit dem Rondell beginnen. Mann sollte solange spannen, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wenn das spannen beendet ist, näht man den eingeschlagenen Rand des gestickten Rondells durch die Pappe fest, so verringert man hier den „hochstehenden“ Rand. Man flacht selbigen dadurch aus.
Jetzt haben wir ja noch den späteren Unterstoff, dieser wird, wie bei den bestickten Oberteilen beschrieben nun auch gespannt, hier haben wir aber nur das Papprondell.
Dauer für das Spannen beider Epauletten ca 4 Std
Zeichnet Euch vor dem spannen auch das Knopfloch an, damit später keine Fäden dort kreuzen, wenn Ihr das Knopfloch nachschneidet.
Das Spannen mache ich vorerst über diagonal um die schwierigen Eckbereiche oben am Ende der Epaulette schön zu spannen. Unten beim Schulterstück könnt Ihr gerade spannen.
Genau so geht Ihr vor, wenn Ihr nun das gestickte Rondell hinten aufsetzt. Den in Richtung Schulterstück überstehenden Stoff schlagt Ihr natürlich vorher ein.
Das spannen kann nun mit dem Rondell beginnen. Mann sollte solange spannen, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wenn das spannen beendet ist, näht man den eingeschlagenen Rand des gestickten Rondells durch die Pappe fest, so verringert man hier den „hochstehenden“ Rand. Man flacht selbigen dadurch aus.
Jetzt haben wir ja noch den späteren Unterstoff, dieser wird, wie bei den bestickten Oberteilen beschrieben nun auch gespannt, hier haben wir aber nur das Papprondell.
Dauer für das Spannen beider Epauletten ca 4 Std
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