
Die deutsche Kolonie Kamerun nach den Gebietserweiterungen der Kongoabkommens

Der Befehlshaber der Schutztruppe General Zimmermann
Bereits Ende August 1914 brachen Engländer, Franzosen und Belgier fast gleichzeitig von allen Seiten in Kamerun ein, stießen aber überall auf erfolgreichen Widerstand, wenn es ihnen auch an einzelnen Stellen gelang, langsam vorwärts zu dringen. Im September 1914 erschienen die ersten englischen Schiffe an der Küste vor dem Hafenplatz Duala. Es gelang den Engländern, sich in Besitz dieses wichtigen Punktes zu setzen und von dort, wenn auch äußerst langsam, längs der Bahn in Richtung auf Jaunde vorzudringen.

Die Offiziere der Südabteilung im Oktober 1914

Schützengräben hinter gefällten Urwaldbäumen
Dorthin verschob sich nunmehr der Schwerpunkt der Verteidigung, die Gegend von Jaunde wurde zum Brennpunkt des Kampfes. Ein Gegenstoß Zimmermanns gegen die Engländer wurde zwar abgeschlagen, hatte aber doch den Erfolg, dem Gegner längeren Aufenthalt zu bereiten.

stehend von links: Ldstm. Klose, Uffz Topp (+), San.-Uffz Keppke, Uffz Fischer,
Kriegsfreiwilliger Gefreiter Leschner, Ersatzreservist Rager
sitzend von links: Sergeant Maaßen (+), Vizefeldwebel Schulz, Hauptmann Harttmann, Offz.Stv. v.Baeckmann, Ob.Art.Maat Hötte
liegend von links: Uffz Vorwerk, Uffz Wolf
Im Laufe des Jahres 1915 verschlimmerte sich die Lage der Deutschen in dem Bergland von Jaunde zusehends. Zwar hielt die eingeborene Bevölkerung treu zu den Deutschen. Aber die Munition ging zu Ende. Im Oktober und November umklammerten die Franzosen von Osten, die Engländer von Norden und Westen immer enger die deutsche Stellung. Unterdessen war im Norden der Kolonie bereits im Sommer der wichtige Punkt Garua gefallen, der Feind drang von hier aus weiter nach Süden vor.

Ein Güterzug auf der Mittellandbahn
Im Dezember 1915 wurde die Lage so bedrohlich, dass Major Zimmermann erwarten musste, völlig abgeschnitten zu werden. Er fasste den Entschluss, sich nach der in der Südwestecke Kameruns an der Küste liegenden kleinen Kolonie Spanisch-Guinea durchzuschlagen.

deutsches Buschlager

Urwaldmarsch deutscher Truppen

Jaunde Rekruten

Das einzige Auto in Kameruns Krieg (Dienstwagen des Gouverneurs)
Im Februar 1916 trat die kleine Schar in guter Ordnung hier auf das neutrale Gebiet über. Die Europäer wurden nach Spanien, die Eingeborenen nach der gegenüber Kamerun liegenden Insel Fernando Po gebracht. Ganz im Norden Kameruns hielt sich in einer einsamen Bergfestung noch eine einzige deutsche Kompagnie bis zum März 1916, wo sie sich dann auch den Engländern ergeben musste.

Der Götterberg - Kameruns Wahrzeichen

Der deutsche Gouverneur Exzellenz Dr. Ebermaier

Die deutsche Schutztruppe bestand größtenteils aus einheimischen Afrikanern

3,7 cm-Gebirgsgeschütz vor Akoasim

Die letzte Parade in Kamerun am 27. Januar 1916 unter Major Rammstedt
Es muss als ein Zeichen eines besonderen Vertrauensverhältnisses gewertet werden, dass ein Teil des Volksstammes von Jaunde freiwillig seine Heimat verließ und sich dem Abmarsch in das spanische Gebiet anschloss. Nichts widerlegt mehr die im Versailler Vertrag erfundene Lüge, dass Deutschland nicht imstande gewesen sei, zu kolonisieren, und deshalb seiner Kolonien hätte beraubt werden müssen. Kamerun war auch die einzige Kolonie, die Hitler ernsthaft wiederhaben wollte.