Die Charleville-Muskete

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Caporal
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Die Charleville-Muskete

Beitrag von Caporal »

Heute möchte ich Euch das bekannteste Vorderladergewehr, die Charleville-Muskete M 1777 einmal vorstellen. Unter der Leitung von General Gribeauval wurde diese Muskete entwickelt und in den Manufakturen von Maubeuge, Saint-Etienne und Charleville unter strengen Normenvorschriften eingeführt. Dies hatte den Vorteil, dass ein Austausch von verschiedenen Waffenteile untereinander erfolgen konnte. Sie hatte die besten ballistischen Eigenschaften. Sie wurde bis 1815 gebaut und diente als Vorbild für die Entwicklung von Musketen anderer Nationen.
Corrige_an_ix.jpg
Eine weitere Entwicklung des M 1777 war die M 1777, corrigé an IX. Sie wurde offiziell 1802/03 eingeführt und ereichte ein Stückzahl von 1.650.475 !M 1777, corrigé an IX

Lauflänge 113,7 cm
Laufbefestigung: 3 Ringe aus Stahl, eine Kimme aus Messing auf dem 1. Ring
Gesamtlänge: 151,5 cm
Gewicht: 4,375 kg
Bajonettanbringung: Bajonettwarze unten am Lauf
Länge mit aufgepflanztem Bajonett: 191,3 cm
Gewicht mit aufgepflanztem Bajonett: ca. 4,8 kg
Hahn: herzförmig durchbrochen
Kaliber 69; also 17,52 mm

Bajonett an XI

Länge: 46,4 cm
Dillenlänge: 6,6 cm
Klingenlänge: 39,8 cm
Größte Klingenbreite: 2,3 cm
Gewicht: 329 g

Quelle: Circulaire 1/1994, Hans-Karl Weiss

Die „Charleville“ wurde nach 1815 von Dänemark in großen Stückzahlen aus Frankreich gekauft und dann als Perkussion adaptiert.
Charlevill-rotated.jpg
Auf dem Bild ist oben eine original dänische Charleville mit dem Perkussionsschloss zu sehen (adaptiert). Ganz unten ist ein Replik einer Charleville mit Steinschloß abgebildet.

Die adaptierten Charleville-Musketen kamen noch im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 zum Einsatz! Das sprach für die sehr gute Qualität dieser Musketen.

Da auch die Bajonette mit den Charleville-Musketen zusammengekauft wurden, war es also nicht verwunderlich, diese auch im Krieg von 1864 gegen Preußen und Österreich anzutreffen. Allerdings wurde diese in der Dänischen Armee gestempelt (siehe untenstehendes Bild).
IMG-20200201-WA0004.jpg
Nach der Schlacht von Düppel wurden viele dieser Bajonette als Souvenir vom Schlachtfeld mitgenommen. Daher sind viele dieser Bajonette in Deutschland zu finden. Es ist daher auch keine Seltenheit, dass im Reenactment heute noch diese Originale zu sehen sind.
Caporal L´Epaule
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Re: Die Charleville-Muskete

Beitrag von Tiziateur »

Hallo Caporal,

gute Idee das hier auch zu posten! Die meisten reden immer von der langlebigen Steinschlossmuskete Brown Bess, aber auch die Charleville ist sehr alt geworden, wenn Sie am Ende zwar kein Steinschloss mehr war, aber es war derselbe Mechanismus sowie dieselben ballistischen Eigenschaften.
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André
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Re: Die Charleville-Muskete

Beitrag von André »

Sehr,sehr schöner Beitrag über das Aushängeschild der Grande Armée!
Ich finde sie ist wohl eine der Besten Musketen, welche je gebaut wurden.
Was hältst Du von Saint Etienne?
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