Die Sankt Helena Medaille
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Die Sankt Helena Medaille
Die Einrichtung, bzw. die Datensammlung http://www.stehelene.org/ wurde gegründet, um die Archive der Grossen Kanzlei der Ehrenlegion in Paris wieder aufzubauen, da sie leider 1871 zerstört wurde. Durch Zusendung von Bildern und Dokumenten von Nachfahren dieser Soldaten aus Frankreich und den umliegenden Ländern Europas ist diese Datensammlung enorm angewachsen. Bitte schauen Sie sich die sehr interessante Webseite http://www.stehelene.org/ einmal an.
Bestimmt war die Sainte-Helene-Medaille sowohl für französische wie auch für ausländische Militärs, die in diesem Zeitraum an zumindest einer Schlacht auf der Seite Frankreichs teilgenommen hatten. So erhielten auch belgische, deutsche, italienische, luxemburgische, niederländische, polnische, portugiesische, schweizerische und spanische Veteranen die Medaille. Verliehen wurde sie über 400.000-mal, davon etwa 55.000 an Ausländer. Nach Preußen gingen lediglich 2100 Medaillen. (Quelle: https://woeschler-orden.de/node/3467)
Das Foto zeigt Louis-Victor Baillot (1793-1898), letzter französischer Veteran der Schlacht von Waterloo. Das Bild wurde in Carisey 1890 gemacht. Baillot trägt bei diesem Foto den Légion d’honneur und die Medaille de Sainte-Hélène.
Caporal L´Epaule
Interessen : Französische Revolution, Napoleonische Epoche, Amerikanischer Bürgerkrieg
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Re: Die Sankt Helena Medaille
Baillot, ja wenn ich mich recht erinnere hat selbiger bei Waterloo in der 105eme Ligne gedient, er hat einen bemerkenswerten Augenzeugenbericht gegeben.
Die 105eme wurde ja von englischer Kavallerie bei Waterloo überritten, Baillot beschreibt, wie er einen Säbelhieb auf seine Kopfbedeckung einen Tschakko erhält.
Hier beschreibt er, der Säbelhieb verwundete mich am Kopf, hätte ich nicht so viele Dinge im Tschakko verstaut gehabt, hätte der meinen Kopf gespalten.
Zur Erklärung, der Tschakko war aus gepressten Filz mit einem massiven Lederdeckel. Der Kopf war durch die Tschakkohöhe im unteren drittel etwa. Der Säbelhieb sollte sich also mit der Wucht im massiven aufgekantenen Lederdeckel fangen und nicht gleich den Kopf erreichen.
Weiterhin weist Baillot auf die allgemeine Praxis der Franzosen hin, das sie viele Dinge im Tschakko transportierten. Hier hatte man ja auch während des Marsches schneller Zugriff als auf den Tornister. UND wie man liest hilft das auch noch mal um die Säbelwucht zu bremsen.
Die 105eme wurde ja von englischer Kavallerie bei Waterloo überritten, Baillot beschreibt, wie er einen Säbelhieb auf seine Kopfbedeckung einen Tschakko erhält.
Hier beschreibt er, der Säbelhieb verwundete mich am Kopf, hätte ich nicht so viele Dinge im Tschakko verstaut gehabt, hätte der meinen Kopf gespalten.
Zur Erklärung, der Tschakko war aus gepressten Filz mit einem massiven Lederdeckel. Der Kopf war durch die Tschakkohöhe im unteren drittel etwa. Der Säbelhieb sollte sich also mit der Wucht im massiven aufgekantenen Lederdeckel fangen und nicht gleich den Kopf erreichen.
Weiterhin weist Baillot auf die allgemeine Praxis der Franzosen hin, das sie viele Dinge im Tschakko transportierten. Hier hatte man ja auch während des Marsches schneller Zugriff als auf den Tornister. UND wie man liest hilft das auch noch mal um die Säbelwucht zu bremsen.
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Re: Die Sankt Helena Medaille
Ich dachte mir zu meiner Antwort wegen der Kopfverletzungen wollte ich das beigefügte Bild einsenden, eines Totenschädels, gefunden auf dem Schlachtfeld von Leipzig.
Dieser Mensch erlitt eindeutig seinen seitlich ausgeführten Säbelhieb. Anhand der starken Verletzung ist davon auszugehen, das er entweder keinen Helm aus Metall oder Leder noch einen Tschakko trug. Eher keine Kopfbedeckung oder nur einen leichten Filzhut.
Viele Reiter Regimenter egal welcher Nation trugen damals Metallhelme oder Lederhelme, die gerade gegen Säbelhiebe gewissen Schutz boten. Auch der Tschakko der Infanterie (teilweise auch bei der Kavallerie getragen) bot einen gewissen Seitenschutz, besonders das alte Tschakkomodel der Franzosen, wo man an den Seiten noch zur Verstärkung V- förmige Lederstege hatte. Diese fielen, aus Kostengründen, jedoch mit der Einführung der Bardin Uniform anfänglich vereinzelt 1812/ besonders 1813 weg.
Die V- Stege hielten den Tschakko, dessen Korpus ja auch Filz bestand, auch besser in Form. Besonders starker Regen und Schweiß setzen dem Korpus auf Dauer zu.
Dieser Mensch erlitt eindeutig seinen seitlich ausgeführten Säbelhieb. Anhand der starken Verletzung ist davon auszugehen, das er entweder keinen Helm aus Metall oder Leder noch einen Tschakko trug. Eher keine Kopfbedeckung oder nur einen leichten Filzhut.
Viele Reiter Regimenter egal welcher Nation trugen damals Metallhelme oder Lederhelme, die gerade gegen Säbelhiebe gewissen Schutz boten. Auch der Tschakko der Infanterie (teilweise auch bei der Kavallerie getragen) bot einen gewissen Seitenschutz, besonders das alte Tschakkomodel der Franzosen, wo man an den Seiten noch zur Verstärkung V- förmige Lederstege hatte. Diese fielen, aus Kostengründen, jedoch mit der Einführung der Bardin Uniform anfänglich vereinzelt 1812/ besonders 1813 weg.
Die V- Stege hielten den Tschakko, dessen Korpus ja auch Filz bestand, auch besser in Form. Besonders starker Regen und Schweiß setzen dem Korpus auf Dauer zu.